Als „völlig unverhältnismäßig“ kritisiert der Diözesan-Caritasverband die hohe Zahl der Sanktionen der Jobcenter gegen Hartz-IV-Bezieher wegen geringfügiger Verstöße. Anlass ist die Veröffentlichung des aktuellen Arbeitslosenreports der Freien Wohlfahrtspflege in NRW. Schon wer beim Jobcenter einen Termin verpasst, bekommt weniger Geld. Mehr als 78 Prozent der Sanktionen in NRW sind auf solche Meldeversäumnisse zurückzuführen. Überdurchschnittlich stark von Sanktionen betroffen sind Hartz-IV-Bezieher unter 25 Jahren, bei denen es gesetzlich erlaubt ist, bereits beim ersten Verstoß Leistungen soweit zu kürzen, dass nur noch die Kosten für Unterkunft und Heizung gedeckt sind. Die besonders drastischen Sanktionen für Jugendliche führen dazu, dass viele Jugendliche den Kontakt zum Jobcenter abbrechen und in soziale Isolation, Kleinkriminalität oder Suchtmittelkonsum abtauchen.

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