Die Überschuldung von Privathaushalten ist schon längst kein Randphänomen mehr. Zwischen fünf und sieben Millionen Erwachsene sind überschuldet, d.h. sie konnten ihren Zahlungsverpflichtungen zumindest teilweise nicht mehr nachkommen. Überschuldung führt oft zu psychosozialer Destabilisierung. Krankheit, Depression und Arbeitslosigkeit sind häufige Begleiterscheinungen. Durch die Corona-Pandemie verschärft sich das Problem. Die Zahl überschuldeter Privathaushalte nimmt weiter zu und bestehende soziale Ungleichheiten werden verstärkt. Personen ohne Rücklagen geraten immer stärker unter Druck, zudem laufen neue Personengruppen Gefahr, in die Überschuldung zu geraten. Hiervon besonders betroffen sind prekär Beschäftigte, Selbstständige und Menschen in Ausbildung. Die soeben veröffentlichte Studie „Private Überschuldung in Deutschland – Auswirkungen der CoronaPandemie und die Zukunft der Schuldnerberatung“ der Friedrich-Ebert-Stiftung bringt mit den alarmierenden Ergebnissen zum Ausdruck, dass die Politik zu einem umfassenden Diskurs mit dem Thema Überschuldung gefordert ist. Um weiterer Überschuldung von privaten Haushalten entgegenzuwirken, bedarf es u.a. eines Ausbaus passgenauer Schuldnerberatung sowie der Weiterentwicklung und kontinuierlichen Erhebung von Überschuldungsfaktoren. Dazu auch ein Beitrag in Spiegel Online vom 16.03.2021

Korczac, Peters, Roggemann, Private Überschuldung in Deutschland

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