Kurzfristige finanzielle Engpässe halten arme Menschen in Deutschland davon ab, wählen zu gehen und politisch zu partizipieren. Das ist das Ergebnis einer Studie von Max Schaub, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Armut beeinträchtigt politi-sche Teilhabe, wie wissenschaftliche Studien zeigten. Max Schaub hat nun erstmals den Einfluss kurz-fristiger finanzieller Notlagen auf die politische Beteiligung untersucht. Diese Notlagen erfahren vor allem Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben. In Deutschland sind das ca. 16 Prozent der Bevölkerung: Arbeitslose, Rentner*innen mit kleinen Renten und Alleinerziehende. Deren monatliches Budget ist häufig bis auf den letzten Euro verplant, sodass unerwartete Ausgaben sie sofort in finanzielle Schwierigkeiten stürzen. Solche finanziellen Engpässe gehen an Wahltagen mit einer stark reduzierten politischen Beteiligung einher, wie der Autor herausgefunden hat. So sinkt die beabsichtigte Wahlbeteiligung bei der von Armut bedrohten Bevölkerung um 5 Prozentpunkte.
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