Die Schuldnerberatung des Diakonischen Werkes in Leverkusen baut seit vielen Jahren auf die Unterstützung ehrenamtlich Engagierter. Neben der klassischen Einzelberatung in der Schuldner- und Insolvenzberatung stellt die Prävention einen zweiten wichtigen Schwerpunkt dar. Dabei hat sich der modulare Schulkurs „Fit Fürs Leben“ zur Vermittlung von Finanzkompetenz im Rahmen des Wirtschaftsunterrichts etabliert. Dazu wurden ehrenamtlich Engagierte in den verschiedenen Themenfeldern als Referent*innen ausgebildet. Sie sind bei dieser Aufgabe eingebunden in das Team der Schuldnerberatung; sie werden unterstützt und begleitet.
Um das Thema Finanzkompetenz und erste eigene Hilfen niederschwellig im Stadtgebiet und in der Region auf eine breitere Basis zu stellen, wird aktuell ein weiterer Ausbildungskurs für „FinanzCoaches“ durchgeführt. Die Teilnehmenden können später als Multiplikator*innen niederschwellig für Ratsuchende und Betroffene flankierend und parallel zur etablierten Schuldnerberatung agieren. Die Breitenwirkung zum Thema finanzieller Allgemeinbildung und Erste Hilfe bei finanziellen Problemen und Schulden wird erheblich erweitert. Für die Ehrenamtlichen ist dies eine Chance, sich mit ihrem besonderen „Know-how“ einzubringen. Häufig bringen sie aus ihrem regulären, früheren Beruf spezielle Kenntnisse aus der Finanzbranche mit, welche das Portfolio der Schuldnerberatung ideal ergänzen. Im Vordergrund steht das Interesse am „Umgang mit Geld und die Arbeit mit Menschen“. Es geht nicht darum, Spezialwissen rund um das Thema Geldanlagen zu haben. Vielmehr geht es um Unterstützung und Begleitung Ratsuchender im Alltag, das Auskommen mit dem eigenen Einkommen, aber auch um eine Lotsenfunktion im Dickicht des Sozial- und Beratungsrechts.
In einer ersten Situationsanalyse können die Rechte als Verbraucher*innen erklärt, auf Pfändungsfreigrenzen hingewiesen und das Existenzminimum gesichert werden. In Kooperation mit dem Evangelischen Familien- und Erwachsenenbildungswerk, werden den Teilnehmenden im aktuellen Ausbildungskurs z.B. Methoden und Techniken der Gesprächsführung vermittelt und sie werden zur Haltung sowie zum Verständnis gegenüber den Klient*innen im Rahmen der sozialen Schuldnerberatung geschult. In weiteren Modulen folgen Informationen zur Haushalts- und Budgetberatung, Steuerungsinstrumente zur Schuldenregulierung und zum Insolvenzverfahren. In der Abschlussphase liegt ein Schwerpunkt in der Planung und Entwicklung eines eigenen Projektes, welches sich an den etablierten Arbeitsfeldern der Schuldnerberatung anlehnen kann, den eigenen Interessen folgt oder auf die Erschließung neuer Zielgruppen baut (z.B. die Beratung älterer Menschen). Die Ausbildung umfasst 40 Unterrichtsstunden mit sechs ganztägigen Modulen. Zu einzelnen Themenfeldern wie Coaching, Budgetberatung, Schulden im Alter und Supervision ergänzen externe Fachreferent*innen
das Ausbildungsteam der Schuldnerberatungsstelle.
Ansprechpartner: Thomas Raddatz, Schuldner- und Insolvenzberatung, Diakonisches Werk Leverkusen
Thomas.Raddatz@diakonie-leverkusen.de

FEBS_Flyer_-_Finanzcouch (diakonie-leverkusen.de)

Gefördert durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration