Auch Creditreform löscht nach sechs Monaten den Eintrag „Restschuldbefreiung“
Der SchuldnerAtlas Deutschland von Creditreform verzeichnet dieses Jahr wieder einen Anstieg der Überschuldung, wenn auch statistisch verdeckt. Denn dass die von Creditreform errechnete Überschuldungs-Quote in 2023 gesunken sei (auf 8,15 % gegenüber 8,48 % in 2022) ist, wie Creditreform hervorhebt, allein auf die Bereinigung des Datenbestandes zurückzuführen. Ohne diese läge die Quote nun bei 8,51 % (Vorwort zum SchuldnerAtlas, S. 5). Zu dem statistischen Effekt erklärt Crediteform, dass sie – wie die Schufa – die Speicherdauer für die Einträge zu abgeschlossenen Privatinsolvenzen von drei Jahren auf sechs Monate verkürzt habe. Bei einer „Gesamtbetrachtung“ wären
daher im Vergleich zum Vorjahr rund 250.000 Überschuldungsfälle mehr zu berücksichtigen (S. 14 und 23). Insbesondere der Anstieg der „weichen Überschuldungsmerkmale“ (zur Definition vgl. SchuldnerAtlas, S. 4) zeige, dass eine „nachhaltige Trendumkehr in der Überschuldungsentwicklung“ anstehe (S. 15).
Für NRW verzeichnet der SchuldnerAtlas 2023 eine Überschuldungsquote von 9,72 % (2022: 10,05 %); das sind rund 1,45 Mio. Erwachsene. Siehe unter Prävention zum Thema Anstieg der Verschuldung junger Menschen;
Creditreform: SchuldnerAtlas Deutschland 2023