Die Überschuldung privater Haushalte hat sich zu einem Massenphänomen entwickelt. Die Pandemie, Inflation und steigende Energie- und Lebenshaltungskosten stellen zusätzlich ein neues Ver- und Überschuldungsrisiko dar. Aufgrund des demographischen Wandels steigt der Anteil von Haushalten, in denen Senioren*innen leben, signifikant an. Auch der Schuldenatlas der Creditreform verzeichnet einen stetigen Anstieg von älteren Menschen mit Zahlungsschwierigkeiten. In den Beratungsstellen ist dieser Trend aktuell nicht abgebildet. Es stellt sich die Frage, wie die soziale Schuldnerberatung überschuldete Menschen erreichen kann, die nicht in der Lage sind, das Beratungsangebot wahrnehmen zu können, aber Hilfe benötigen. Die Inanspruchnahme der Schuldner- und Insolvenzberatung ist oft nicht barrierefrei. Lange Wartezeiten und eingeschränkte Terminvergabefenster sind hier zu nennen. Hinzukommen, besonders im ländlichen Raum, lange Anfahrtswege, die für mobil eingeschränkte Menschen schwer zu bewältigen sind.
Die Diakonie Deutschland führt im Bereich Soziale Schuldnerberatung das verbandsübergreifende Projekt „Sozialräumliche soziale Schuldnerberatung für Senior*innen“ durch. Ziel des Projektes ist die Identifizierung wirksamer und nachhaltiger Konzeptionselemente der Sozialraumorientierung bezogen auf die Zielgruppe und deren Einarbeitung in das bestehende Konzept der sozialen Schuldnerberatung. Innovative mobile und aufsuchende Hilfe- und Beratungsformen sollen an bundesweit 7 Projekt-Standorten identifiziert, praktisch erprobt und auf ihre Wirksamkeit und Nachhaltigkeit hin bewertet werden. Steuerung und Koordination der Projektarbeit wird durch eine Regiestelle bei Diakonie Deutschland – Evangelischer Bundesverband geleistet. Zielgruppe sind überschuldete und überschuldungsgefährdete Senior*innen. Ziel ist die Erstellung eines idealtypischen sozialräumlichen
Handlungskonzeptes für das Arbeitsfeld der sozialen Schuldnerberatung.

Im Zusammenhang mit dem Projekt sucht die Diakonie Deutschland zum 01. März 2023 einen Referenten/eine Referentin  in Vollzeit
Stellenausschreibung sowie einen Sachbearbeiter/eine Sachbearbeiterin in Teilzeit 50 % Stellenausschreibung zunächsts befristet bis zum 31.12.2025 mit Verlängerungsoption bis Ende 2027.